Eine Studie der Universität Mannheim hat bestätigt, was viele schon vermutet hatten: Kinder mit Migrationshintergrund werden in der Regel schlechter benotet – auch wenn sie die gleichen Leistungen zeigen wie ihre deutschen Mitschüler. Im Rahmen der Studie sollten angehende Lehrkräfte die Diktate von Kindern benoten, von denen ihnen nur die Vornamen bekannt waren. Auch wenn die Diktate die gleiche Anzahl an Fehlern enthielten, fielen die Noten für Murat oder Meltem schlechter aus als die für Marie oder Max. Die Untersuchung von Professor Oliver Dickhäuser und seinem Team hat nicht nur bestätigt, dass Migrantenkinder in unserem Schulsystem von vorneherein die schlechteren Karten haben. Sie belegt darüber hinaus, dass die Praxis der Notengebung extrem ungerecht ist. Für die Aktion Humane Schule geht es deshalb nicht nur darum, mögliche Vorurteile über die Leistungen ausländischer Kinder abzubauen. Die AHS fühlt sich durch die Studie in ihrer Auffassung bestätigt, dass nicht länger an der Vergabe von Ziffernnoten festgehalten werden sollte. Schließlich gibt es inzwischen zahlreiche Bewertungsalternativen, die nicht nur zu einem gerechteren, sondern auch zu einem differenzierteren Urteil kommen. Davon würden alle Kinder profitieren – nicht zuletzt die mit Migrationshintergrund.